Umweltschutz am HGV
Klimaschule Bayern
Die globale Klimakrise erfordert dringende Maßnahmen auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Bildungseinrichtungen spielen dabei eine Schlüsselrolle, um die nächste Generation auf eine nachhaltige Zukunft vorzubereiten. Das Humboldt-Gymnasium Vaterstetten hat sich im Jahr 2022 entschlossen, einen wichtigen Beitrag zu leisten und sich das Ziel gesetzt, als „Klimaschule Bayern“ zertifiziert zu werden.
Im Rahmen dieses Projekts arbeiten wir intensiv daran, den CO₂-Fußabdruck in allen Bereichen des Schullebens zu verringern und das Bewusstsein für den Klimaschutz in unserer gesamten Schulgemeinschaft – von Schülern über Lehrkräfte bis hin zu Eltern – zu stärken.
Die Initiative „Klimaschule“ ist ein bayernweites Konzept, das von den Staatsministerien für Unterricht und Kultus sowie für Umwelt- und Verbraucherschutz unterstützt wird. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Anna Stolz und Staatsminister Thorsten Glauber.
Unsere Ziele als Klimaschule:
- CO₂-Fußabdruck reduzieren:
Das HGV setzt Maßnahmen um, um den Energieverbrauch zu senken, Müll zu vermeiden und die Mobilität der Schulfamilie nachhaltiger zu gestalten. - Bewusstseinsbildung:
Wir möchten das Bewusstsein für den Klimawandel und seine Folgen in unserer Schulgemeinschaft schärfen und für nachhaltiges Handeln sensibilisieren. - Nachhaltiges Verhalten fördern:
Schülerinnen und Schüler werden dazu ermutigt, umweltfreundliche Verhaltensweisen in ihren Alltag zu integrieren.
Den offiziellen Startschuss für das Projekt „Klimaschule“ bildete eine Auftaktveranstaltung am 26. Oktober 2023 im Atrium der Schule. Am Vormittag nahmen alle Schülerinnen und Schüler an Workshops und Exkursionen zu nachhaltigen Themen teil. Am Abend fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der Prof. Dr. Robert Sausen (Experte für Klimaschutz am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt) sowie Vertreter der Schulgemeinschaft teilnahmen.
Ein weiterer Meilenstein wurde am 23. September 2024 erreicht: Das Humboldt-Gymnasium wurde als „Klimaschule Silber“ ausgezeichnet. Für die erfolgreiche Durchführung unseres Klimatags erhielten wir zudem den Sonderpreis des Umweltministers.
Jetzt gilt es, die begonnenen Maßnahmen fortzusetzen und auszubauen, um weiterhin aktiv zur CO₂-Reduzierung beizutragen.
Weitere Informationen zum Konzept „Klimaschule Bayern“ finden Sie hier.
Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen, die sich aktiv für den Klimaschutz an unserer Schule einsetzen möchten, haben die Möglichkeit, am Wahlkurs „Klimabotschafter“ teilzunehmen. Im Laufe des Schuljahres planen und realisieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Projekte, um das Bewusstsein für Themen wie Energiesparen und korrekte Mülltrennung in der Schulgemeinschaft zu fördern.
Den Auftakt für die Projekte bildet eine dreitägige Fahrt der Klimabotschafter im November, die als Kick-off für das gemeinsame Engagement dient.
Bereits mehrere Jahre beteiligt sich das Humboldt-Gymnasium an der Kampagne „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“ des Verkehrsclub Deutschland (VCD) (www.klima-tour.de).
Ziel der Kampagne ist, dass Jugendliche ab der 5.Klasse ihre Schul- oder Freizeitwege so häufig wie möglich mit dem Fahrrad zurücklegen und auf diese Weise Kilometer sammeln. Das tägliche Radfahren hält fit und nebenbei wird der Ausstoß an CO2 reduziert. Mit jedem real gefahrenen Kilometer kommt die Gruppe auf einer virtuellen Radtour im Internet ein Stück voran. Unter allen Teilnehmern werden an den einzelnen Stationen Preise verlost, so zum Beispiel Rucksäcke oder Fahrräderzubehör.
Kork begegnet uns im Alltag als Verschluss, in Schuhsohlen, als Dämmstoff oder in Fußböden. Das natürliche Material ist extrem schall- und wärmedämmend, leicht, elastisch und schwer entzündbar. Die Produktion von Kork findet großteils in Spanien und Portugal statt. Durch das Schälen der Rinde der Korkeiche wird das praktische Material gewonnen. Dieser Prozess bringt für den Baum keine Nachteile – im Gegenteil: die traditionelle Nutzung der jahrhundertealten Korkeichenwälder sichert deren Existenz. So wird eines der wertvollsten und artenreichsten Ökosysteme in Europa geschützt.
90% der wertvollen Korken landen jedoch im Müll, auch wenn diese noch recycelt und weiterverarbeitet werden könnten. Die gemeinnützigen Winterhuder Werkstätten, eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, kümmern sich um die Weiterverarbeitung von gesammelten Korken zu Dämmgranulat, um die positiven Eigenschaften des Materials weiterhin zu nutzen und einen Mehrwert für die Gesellschaft zu bringen. Der Verkauf des sogenannten „Ökorks’’ kommt dem Kranichschutz in Deutschland und Spanien zugute.
Die „KORKampagne’’ des Naturschutzbundes (NABU) bietet an vielen Orten Sammelstellen an, wie an einigen Recyclinghöfen oder Schulen. Eine solche findet man in der Eingangshalle des Humboldt-Gymnasiums Vaterstetten (wie rechts abgebildet).
Wertvolle Schätze aus der Schublade: Handysammelstelle
Ein Handy kommt im Schnitt 18 Monate lang zum Einsatz, bevor es durch ein neues Modell ersetzt wird. Jedes Jahr werden allein in Deutschland geschätzte 30 Millionen Handys ausgemustert, die dann in Schubläden und Schränken liegen. In jedem Mobiltelefon sind wertvolle Rohstoffe wie Tantal verbaut, ein seltenes Metall, das unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut wird – mitten im Lebensraum von Gorillas und anderen bedrohten Arten. Zurück bleibt verwüstetes Brachland, auf dem die Tiere nicht mehr leben können. Durch das Recycling ausgedienter Geräte und die Rückgewinnung der kostbaren Rohstoffe kann der weitere Erzabbau und somit die Regenwaldzerstörung vermindert werden. So wird der Lebensraum bedrohter Arten erhalten. Aus diesem Grund hat das HGV eine Sammelstelle für ausgediente Mobiltelefone eingerichtet. Die gesammelten Geräte werden von einer Recyclingfirma fachgerecht entsorgt und die Rohstoffe zur Wiederverwertung rückgewonnen. Für jedes gesammelte Gerät spendet die Recyclingfirma außerdem Geld an Artenschutzprojekte des Tierparks Hellabrunn. Ausgediente Handys können jederzeit nach Löschung der persönlichen Daten abgegeben und so dem Recycling zugeführt werden.
Bienen am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten
Honig ist eines der gesündesten und nährstoffreichsten Lebensmittel. Doch dies ist nicht der Hauptgrund, warum Bienen für unser Ökosystem so wichtig sind. Sie bestäuben Pflanzen und sichern damit das Überleben von Bäumen, Blumen und Gräsern, sie sind auch ein wichtiges Nutztier für den Menschen. Das Leben der Bienen ist weltweit bedroht, die Gründe hierfür sind unter anderem Pestizide, Umweltbelastungen, fehlende Pflanzenvielfalt und klimatische Veränderungen.
Um einen Beitrag für die Umwelt zu leisten und um selbst Honig herzustellen, wurden vor einigen Jahren am Humboldt-Gymnasium-Vaterstetten Bienenvölker angeschafft.
Das derzeitige Bienenprojekt – der Wahlkurs Bienen – wird von einer engagierten Gruppe von Lehrkräften rund um Frau Grön und Frau Feist geleitet. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Wahlkurses werden die Bienen liebevoll betreut. Das Bienenjahr startet im Frühling mit der Kontrolle und Reinigung der Beuten (Bienenbehausungen). In den nun folgenden wöchentlichen Durchsichten suchen die Mitglieder des Wahlkurses nach Bieneneiern und -larven und entfernen bei Bedarf Weiselzellen (auch Schwarmzellen genannt: enthalten neue junge Königinnen und müssen entfernt werden, damit das Bienenvolk nicht schwärmt).
Die wohl beliebteste Imker-Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist im Sommer wohl das Honigschleudern. Dabei ist viel Teamwork, Krafteinsatz und Durchhaltevermögen gefragt. Der Einsatz lohnt sich aber immer – schließlich wird er lecker und süß belohnt.
Ab Herbst werden die Bienenvölker für den Winter vorbereitet. Parallel zum Auffüttern mit Zuckerwasser müssen unsere Bienenvölker gegen die Varroamilbe behandelt werden. Das Bienenvolk schrumpft in dieser Zeit von ca. 20000 Bienen auf ungefähr 5000 Bienen, die sich im Winter um ihre Königin kümmern und als Wintertraube im Bienenstock überwintern. Solange bis im Frühling die Krokusse in die Schneeglöckchen blühen. Dann startet das neue Imkerjahr…